Reisebericht «Guides and Drivers i m Tibet.»

Tibet | China | 0 Kommentare 20 November 2008 - Letzte Aktualisierung 22 April 2011

Guides (Reiseführer) und Divers (Fahrer) sind im Tibet und auch in Asien allgemein, ein nicht zu unterschätzendes Problem.
GUIDES
Der erste Guide, der uns in Lhasa in den Potola führte, war eher ein Trekking Guide, als ein sich im Buddhismus auskennender. Das zwang uns zu einem Wechsel.
Der neue Guide (junge Tibeterin – Tara) war vorerst ok. Die Hintergründe und Geschichten der umliegende Klöster kannte sie sehr gut.
Am 4. Tag sollte unsere grosse und lange Reise in den Norden und dann bis an die nepalesische Grenze und wieder zurück, beginnen. Am Abend davor, erhielten wir im Hotelzimmer einen Telefon einer uns unbekannten Frau, die uns verkündete, dass sie unser neuer Guide sei!
Wo dann Tara sei, fragte ich.
>Sie ist krank und kann nicht kommen.< >Komisch, wir haben sie noch am Nachmittag in der Lobby des Hotels in bester Laune gesehen.< >Nun eigentlich habe sie kein Permit um die diversen Orte besuchen zu dürfen.< Die haben sie doch am Vortag eingeholt< >Ok. ja, aber eigentlich werde sie in Höhen von 4'500 – 5'500 Meter ü.Meer immer krank< >Wo ist Tara jetzt, geben sie mir Tara ans Telefon< >Sie ist nicht hier< > Sie soll mich (uns) zurückrufen<
15 Minuten (21:00) später waren beide in unserem Hotelzimmer! Ich sagte, dass wir ein solches Vorgehen nicht akzeptieren können. Der Ersatz war eine junge unerfahrene Tibeterin. Ich sagte sie solle dem Chef der Reiseagentur anrufen, Sie habe keine Telefon Nr.! Unglaublich, was ist wenn irgendetwas auf unserer 8-tägigen Reise unvorgesehenes passiert? Zum Glück hatte Marianne, die private Mobil Nr. des Chef von der Schweiz mitgebracht. Er war äusserst erstaunt über diese Geschichte. 10 Minuten später tauchte auch er mit seinem Assistenten in unseren Hotelzimmer auf. Nun waren wir zu 6 im Zimmer. Tara wurde immer leiser, denn der Chef befragte sie, nach dem vorgefallenem und war entrüstet über all diese Lügen und ausreden. Er entschuldigte sich und versprach für nächsten Morgen einen Ersatz. Unterdessen waren die beiden Frauen, ohne sich zu verabschieden verschwunden!
An nächsten Tag erschien „Tenzin“ mit dem wir die Reise fortsetzen und viel Spass hatten.
 
Driver (Fahrer)
Der erste Fahrer der uns zu diversen Klöstern führte, war eine Katastrophe. Er fuhr teilweise im Schneckentempo und war total verunsichert. Schweiss ran ihm das Gesicht hinunter. Als ich ihn via dem Guide zur Rede stellte, stellte sich heraus, dass seine Frau am Vortag eine lebensgefährliche Operation durchmachen musste. Wir fragten nach einer Alternative, da Lhasa nur ca. 1- 2 Fahrstunden entfernt war. Nach einer weiteren, unsicheren Fahrtweise fragte ich nochmals nach. 5 Min. später hielt er in einem Dorf an, und dort stand der Ersatz und übernahm unser Fahrzeug.
Am übernächstem Tag fuhren wir in den Norden, an den Namsto-Lake, der zweitgrösste Salzwassersee Tibets. Er liegt auf 4'650 Meter ü.Meer!
An nächsten Tag mussten wir uns bereits wieder auf den Weg machen, um noch vor Ablauf unseres Visas an der Grenze Nepal zu sein. Wiederum war der naheliegende Pass von 5'300 Meter ü.Meer zu überwinden. Schon bei der Anfahrt, begann es zu schneien. Der Fahrer war verunsichert und fuhr entsprechend. Der Schneefall wurde immer dichter und auf der Passstrasse ändert sich der „Pflotsch“ zu hohen Schnee. Der Wagen geriet ins Schleudern, respektive die Räder (natürlich, praktisch ohne Profil) drehten durch. Da unser Guide „Tenzin“ keinen Wank machte, und ich vermuten musste, dass kein 4x4 Antrieb zugeschaltet war, schrie den Fahrer an, er solle umgehend den 4x4 zuschalten (bei alten Autos muss dies zuerst von Hand an der Nabe der Vorderräder verstellt werden). Er hielt an, stellte die Naben auf 4x4. Inzwischen hatten wir ein heftiges Schneetreiben. Anstatt mit dem normalen 4x4 zu fahren, schaltete er die Differenzialsperre ein. Der Motor lief mit sehr hoher Tourenzahl, und kam natürlich nicht sehr schnell voran. Inzwischen näherten wir uns zwei im Wege steckengeblieben Fahrzeugen. Unser Fahrer wollte anhalten, was das Aus unserer Tagesreise bedeutet hätte und zur Folge gehabt hätte, dass wir unser letztes Ausreisedatum verpasst hätten. Wieder musste ich dem Fahrer mit lauter Stimme sagen, dass er nicht halten, sondern Gas geben müsse, um zwischen diesen zwei Autos durchzukommen. Noch drei steile Kurven, Schneetreiben, Schweissperlen bei allen, und wir waren oben. Die Anspannung im Auto konnte nicht grösser sein. Im Schneckentempo (kein Wunder, da die Differenzialsperre noch immer eingeschaltet war) ging es dann bergab in Richtung Süden.
 
Autofahren im Tibet
In Lhasa gelten andere Gesetze als bei uns. Auf der von den Chinesen bebauten Hauptstrassen, die 3 oder mehr Spuren aufweisen, fährt man rechts, links oder in der Mitte der Strasse. Überholt wird auf allen Spuren. Rotsignale werden ignoriert. Es kommt vor, dass ein Fahrzeug auf der linken „Überholspur“ plötzlich stehen bleibt (er hat die Ausfahrt verpasst), den Rückwärtsgang einlegt, und inmitten allen vorbeifahrenden Fahrzeugen die verpasste Ausfahrt avisiert. Viele der Fahrer können weder lesen noch schreiben. Auf meine frage, wie der eine theoretische Autoprüfung anlegen könne, wird uns erklärt, dass jemand anders, an seiner Stelle die Prüfung ablegt. (mit seinen Ausweispapieren)

 

 

 

 

 

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